Letzter Stand: Juni 2002

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                                            Restauration der Karosserie

 

Die totale Instandsetzung der Karosserie erforderte sehr viel Geduld. Der An- und Abbau einzelner Teile zum Anpassen war in den meisten Fällen mehrmals erforderlich. Im Allgemeinen ging es mir hierbei darum, möglichst saubere Ansätze zu erzielen, und beim schweißen so wenig Verzug, wie nur möglich, an den Karosserieteilen zu bekommen.

 

Größere Unebenheiten wurden vorher verzinnt. Dadurch musste auch die später erforderliche Spachtelmasse nur sehr dünn aufgetragen werden. Die Karosserien werden heut zu Tage in Tat nur noch mit Reparaturbleche restauriert. Da bleiben großflächige Spachtelarbeiten nicht aus. Und darin liegen auch für spätere Zeiten immer wieder die gefährdeten Stellen. Es ist auch gar nicht mehr anders möglich, denn wenn in der heutigen Zeit noch irgendwo irgendjemand Blechteile in neuer und originaler Version anbietet, dann sind die kaum noch zu bezahlen. Selbst bei gebrauchten Teilen muss schon ganz genau geprüft werden, ob hier Preis – Leistungsverhältnis auch stimmt.

 

Hierbei hatte ich ja zum Glück schon vorausschauend gehandelt und die wichtigsten Blechteile noch in den Jahren 86 und 87 vorsorglich zu einem realen Preis bei Audi gekauft. Eine ganz neue Fahrertür konnte ich noch rechtzeitig für 50.- DM vor der Verschrottung retten.

 

Kleinere Blechteile stammen aus Nachfertigung spezialisierter Teilehändler. Hierzu muss ich noch sagen, dass ich mit diesen Blechteilen keinerlei Probleme von wegen Passgenauigkeit oder sonstiges hatte.

Diverse Blechteile, Kotflügel, Hauben usw. wurden auch von einem zugekauften Coupe als  Teilespender verwendet. Für Schweißarbeiten habe ich mir ein Schutzgasschweißgerät gekauft, da ein solches Gerät meistens danach ja auch noch oft gebraucht wird.

 

Zudem habe ich mir ein Punktschweißgerät und eine Autogen-Schweißanlage kurzzeitig mal ausleihen können. Das Punktschweißen hatte mich natürlich vor Probleme gestellt, da dieses Gerät einen Stromanschluss von 32 Ampere benötigte. (Unternehmen in der Nachbarschaft sind dann immer gut.)

 

Auch genügend Druckluft musste her. Und hier half mir mein Firmenchef aus, der selbst vom Virus „Oldtimer“ (RO 80, Prinz 4, Sportprinz, TR 6 usw.) infiziert ist. Er hatte noch einen Doppelkolbenkompressor, den er mir freundlicher Weise zur Verfügung stellte. Das Ding war schon so alt, das er besser in einem Historischen Museum gepasst hätte. Ohne Gehörschutz war da nichts zu machen und das Werkzeug rappelte von der Werkbank herunter. Aber trotzdem hat er mir in der Zeit noch gute Dienste erwiesen und darüber war ich auch sehr froh.

 

Genau ein Jahr habe ich an der Karosserie verbraucht. Jede erdenklich freie Stunde, öfter bis spät in der Nacht, habe ich in der Werkstatt gearbeitet. Eigentlich unnötig, aber wenn man dabei ist, dann noch eben dies und das machen, und schon ist dann eine Stunde nichts. Und manches Mal habe ich auch die rote Karte von meiner Frau gezeigt bekommen.

 

Im Mai 2000 war die Karosserie endlich zusammen. Provisorische Achsen und Lenkung eingebaut und schon konnte er zum lackieren. Hierbei habe ich aus Kostengründen eine Vereinbarung getroffen, dass die Karosserie als Lückenbüßer bei schlechter Auftragslage im Lackierbetrieb genutzt werden konnte. Dabei könnte aber einiges an Zeit vergehen. Das konnte ich auch durchaus verkraften, da ich eigentlich dem von mir gesteckten Zeitplan ja schon etwas voraus war.